Unsere Blogs

Hier präsentieren wir eine Auswahl von Blogs aus den Fachgruppen des MMW-Bundesverbandes. Wir möchten besonders auf die "Dialog-Form" einiger Fachgruppen hinweisen. Wichtig an dieser Form: Das Gespräch mit der "Praxis". Natürlich sind auch die "Theoretiker" herzlich zum Dialog eingeladen. ... (Koordination und Redaktion: Gerd K. Schaumann)

22.3.21

Genossenschaften: Mit „Wertebewusstsein“ neue Zielgruppen finden: „Die (zertifizierte) Verantwortungs-Gemeinschaft“.

 


 

Essenz: 

Die Frage, ob Genossenschaften zugleich auch mit eindeutigen Wertebezügen verbunden sind, ist berechtigt. Für „Außenstehende“ ist es kaum nachvollziehbar, dass es (noch) nicht so ist. Wer sich als „Miteinander-Unternehmen“ – kurzum als „CoopGo“ - versteht und auch so wahrgenommen wird, sollte für die Öffentlichkeit auch analog Klarheit schaffen:

·       JA, wir übernehmen mit unserer Genossenschaft auch ein Stück Verantwortung für unser aller Zukunft!

 oder  

·       NEIN, es ist nicht unsere Absicht, auch (gesellschaftliche) Verantwortung für das Handeln unserer Genossenschaft zu übernehmen!

Warum nicht deutlich in der Öffentlichkeit „Kooperative Gesamt-verantwortung“ signalisieren? Genossenschaften werden bereits jetzt als zukunftsfähige Rechtsform wahrgenommen, auch wenn das – zumindest für Insider – eher mit Zurückhaltung zu sehen ist.

Aber auf diesem „Hoffnungs-Vorsprung“ kann man real „aufsatteln“, sozusagen Genossenschaften gezielt (freiwillig!) „zertifizieren“ …

CoopGo Plus-Zertifikate“ (Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, etc.), wäre ein Weg, um „kooperative Kompetenz“ mit Wertebezügen – nach innen und außen - zu verbinden. …  

Frage

Jeder kann offensichtlich eine Genossenschaft gründen. Spielt es dabei wirklich keine Rolle, womit man sich wirtschaftlich befasst? Die „Prüfungsverbände“ richten sich schwerpunktmäßig nach den Themen:

·       Werden die Mitglieder gefördert?

·       Ist das Projekt wirtschaftlich „tragfähig“?

·       Werden die Rechtsregeln (Satzung, etc.) eingehalten?

Die zentralen – durchaus wertebezogen - Andersartigkeiten von Kooperationen (nach innen und außen) spielen bisher kaum eine Rolle. Den Genossenschafts- und Prüfungsverbänden ist es scheinbar egal, WAS dieses „Gemeinschaftshandeln“ – nach innen und außen – bewirkt oder unterlässt. …

Für uns ist Genossenschaft keine „beliebige“ Rechtsform. Wir verbinden damit auch eine gewisse „Werte-Haltung“ gegenüber den „Mitmachern“ und auch gegenüber Kunden, Lieferanten, etc. und der Art, wie man z.B. Marketing und Werbung betreibt. …

Bisher spielt das offensichtlich (offiziell) keine Rolle, aber es wäre doch zu überlegen, Genossenschaften anzuregen, sich auch bewusster „wertebezogen“ darzustellen. Eigentlich sollte das auch Aufgabe der Verbände sein, vielleicht sogar in einem Gründungsgutachten das zu erwähnen. …

Antwort

Ihr sprecht hier einen Punkt an, der in der Tat bisher bei Genossenschaftsverbänden eher nachrangig war:

·       Implizieren Gemeinschafts-Unternehmen – wozu ja auch Genossenschaften zählen – zugleich auch eine Art Wertegefüge, wie dies vom Begriff „Miteinander“ angedeutet wird?

Aus unserer Sicht, sollten Genossenschaften „Farbe“ bekennen, ob und wie sie sich als Teil des „kooperativen Wandels“ verstehen. …

Es macht wenig Sinn, sich „unternehmerisch“ genau so „egozentrisch“ zu verhalten, wie die Mehrheit der „Konkurrenz-Unternehmen“ es derzeit tut.

Es mag sein, dass man mittels Genossenschaften z.B. eine leichte Verschiebung der Schieflage bei der Vermögensverteilung in der Gesellschaft hinbekäme, aber dies ist derzeit nicht der zentrale „Knackpunkt“ unserer Gesellschaft. …

Was aber wäre z.B. ein „zentraler Knackpunkt“? Wie wäre es z.B. mit dem Thema „Zukunfts-Verantwortung“?

Das würde wohl zu der Frage führen:

·       Weshalb sollten ausgerechnet Genossenschaften bei diesem Thema vorangehen?

„Sollen“ sie nicht. Aber es könnte intelligent sein, dies zu tun und dann damit zu „werben“. …

Wir würden prognostizieren, dass – sofern Genossenschaften gezielt bei entscheidenden Zukunfts-Themen vorangingen – sie den höchsten Glaubwürdigkeitsgrad hätten, dass man ihnen dies auch in der Öffentlichkeit abnehmen würde. …

Derzeit ist jedoch (noch) nicht zu erkennen, dass z.B. die Genossenschafts-Verbände die „Rechtsform Genossenschaft“ mit Begriffen, wie „Wertewandel“, „ganzheitliche Verantwortung“, „Zukunftsfähigkeit“, etc. verbinden. ….

Waran könnte das liegen?

·       Würde das „Gegenwind“ von kräftigen (Alt-) Gruppen bedeuten, denen es bisher eher darauf ankam, unter Beweis zu stellen, wie gut – oder sogar besser - eine Genossenschaft in der Konkurrenzgesellschaft funktioniert?

Wir sprechen nicht nur über Banken. …

Deutet sich vielleicht demnächst sogar ein „Riss“ in der bisher sorgsam „gehüteten“ Einheitlichkeit des Genossenschafts-Sektors an?

Das könnte durchaus der Fall, wenn:

·       Immer mehr Genossenschaften beginnen, „Zukunftsfähigkeit“, „Nachhaltigkeit“ und „Generationenverantwortung“ (selbstbindend) zu signalisieren. …

Die Folge davon könnte sein:

·       Es entwickeln sich neue Verbändestrukturen.

oder

·       Es gibt verlässliche „Indikatoren der Differenzierung“ (Zertifikate, Auszeichnungen) in den „Alt-Verbänden“, auf die sich die Bevölkerung (gesichert) verlasen kann. …

Was könnte das sein?

·       Z.B. ein Zertifikat, das solche Werte (Nachhaltigkeit, Zukunfts-Qualität, etc. gegenüber Kunden oder Öffentlichkeit quasi „garantiert“.

Wer könnte ein solches Zertifikat „prüfen“ und „verleihen“?

Ein Verband, der sich eindeutig für eine „Kooperations-Gesellschaft“ ausspricht und das auch so in seinen Statuten verankert hat!

„CoopGo“ ist die Aufforderung zum „Kooperativen Handeln“. Das ist erstmals in der Geschichte der Genossenschaften, eine

·       „zielbezogene Handlungsorientierung“, wenn auch wahrscheinlich noch zu abstrakt.

Wir sind sicher, wir werden gute, handlungsorientierte Vorschläge aus der Leserschaft bekommen. … 

    Kooperation – Ist die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils!

Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) i.V.m. Experten aus der Kooperations-Theorie und -Praxis.

 Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de

Unsere Berater für Genossenschaftsfragen: DEGP Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband e.V. (info@degp.de) und der CoopGo Bund Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de)

Unsere Berater für QuantenManagement: QuantenInstitut (IWMC Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) info@quanteninstitut.de

 

  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Benötigen Genossenschaften jetzt eine wirksame Interessenvertretung?!

*Wer vertritt wirklich die Genossenschafts-Interesssen?*   GenoGo-Dialoge     * Kooperativer Wan...