Essenz: Die Frage ist berechtigt: Sind
Genossenschafts- und Prüfungsverbände wirklich bereit, in der Lage und
Willens, für neue gesellschaftliche (kooperative) Herausforderungen den notwendigen (unterstützenden) „Mehrwert“ erbringen zu können und zu wollen, der z.B. derzeit in Form von
„spannenden“ neuen Initiativen im Bereich Bildung und Wissenschaft erforderlich
ist? Ja durchaus. Aber nur dann, wenn man bereit
ist, sich wirklich als „Dienstleister“ in Sachen Kooperation zu verstehen.
Vereinfacht gesagt könnte das heißen: ·
Nicht „prüfen“ steht im Vordergrund, sondern (Mehrwert-) Beratung,
möglichst auf gleicher Augenhöhe. Das ist nicht unbedingt das, was bereits zu
den Stärken aller Verbände zählt. …. So, wie Projekte unterschiedlich groß sind,
sind es auch die Genossenschaftsverbände. Es gibt kleinere, mittlere, große
und sehr große Verbände. Aus der Seefahrt kennt man diese Regel: · Je mehr man „Tanker“ ist, umso langsamer
kommen Richtungswechsel zustande. Kleinere Boote sind naturgemäß viel
wendiger. … Ob das Bedeutung haben kann für
genossenschaftlich-kooperative Bildungs- oder Schulprojekte? Wohl nicht direkt, aber man sollte sich darauf
einstellen. Genossenschaftsverbände „schweben“ nicht in „politikfreien“
Räumen. … Verkürzt gesagt, ist diese
Situationsbeschreibung tendenziell zutreffend: · Es gibt einerseits die „Bildungsexperten“
(Verbände, Gruppen, Initiatoren) des Neuen. Es sind die „InteressenVertreter“ der Lehrer, Eltern und Kinder. Diese
„Initiativ-Gruppen“ verfügen bereits
(meist) über klare Vorstellungen über die Ziele ihrer „Bildungs-Innovationen“.
· Es gibt andererseits die Repräsentanten der
Genossenschafts-Verbände. Deren innovatives Selbstverständnis war bisher
nicht unbedingt hoch oder gar „grenzüberschreitend“. Im Bereich der Bildung – so wie sich das
durchaus andeutet – wird es zu einem „innovativen Sprung“ kommen. (Was das
beuten kann, sollte zeitnah separat erläutert werden. … Hier nur soviel: · Erziehung, Bildung und Wissenschaft werden in
nächster Zeit wohl einen der größten Veränderungen erleben, die es je geben
hat. Keinesfalls darf geschehen, dass sich
ausgerechnet Verbände im Genossenschaftsbereich als „Bremsschuh“ verstehen
und atypisch als „Regulatoren“ wirken – bewusst oder unbewusst! Die diversen Bildungs-Organisationen oder
Organisatoren sollten sich dieser Situation bewusst sein. Zu meinen, weil man
etwas in Form einer Genossenschaft organisiert, sei dies bereits „Fortschritt“,
wäre naiv. … Wir sind sicher, die Repräsentanten der „Neuen
Bildungsbewegung“ wissen, was gemeint ist. .. Jetzt ist die Zeit, dass sich die Projekte
vernetzen, um selbst ihre Forderungen zu formulieren und dann (kooperativ)
gegenüber den Vertretern der Genossenschafts-Verbände vertreten. Auf klare
und eindeutige Fragen, müssen klare und eindeutige Antworten erfolgen … Wir formulieren Kooperation („Coop“) als; · „Die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils“
(für alle). Also beginnen wir doch einfach mal, ein neues
„Muster“ für Kooperation auszuprobieren: · Die verschiedenen Interessengruppen - der
Neuen (kooperativen) Bildungsbewegung - beginnen miteinander zu kooperieren,
und formulieren ihr (möglichst gemeinsames) „Mehrwert-Anforderungs-Profil“ an
die für sie jetzt notwendigen kooperativen
Umsetzungs-Partner (vor
allem Genossenschaftsverbände). Wir nennen das „Kooperative Mehrwert-Matrix“. … So etwas bietet sich vor allem dann an, wenn
ein nachhaltiger
„Kooperativer Wandel“ in
einem gesellschaftlichen Teil-Segment zu vermuten (oder gar zu erwarten) ist. … Es macht wenig Sinn, wenn sozusagen eine „Kooperative Nachfrage“ auf keine entsprechenden „Kooperativen
Angebote“ trifft. … Ein Weg, um aus diesem (noch) vorfindbaren
Dilemma zügig herauszukommen, wäre z.B.: · Eine Art
„Kooperations-Ausschreibung“ (Nachfrager) zu erstellen und diese den Genossenschaft-
/Prüfungsverbänden (Anbieter) zuzuleiten. Das ist in der Konkurrenz-Gesellschaft eine
bekannte (Bieter-)Praxis, der sich bisher jedoch die Genossenschaftsverbände
wohl entzogen haben. ... Wir befinden uns gerade im Bildungsbereich
offensichtlich in einer „Wandel-Situation“. Es macht wenig Sinn, wenn auf
„Kooperative Veränderungen“ mit (alten) „Werkzeugen“ (Anschauungen) reagiert
wird. Wie wäre es z.B. dazu im Rahmen einer
„Bildungs-Konferenz“ die Vertreter aller interessierten
Genossenschafts-Verbände einzuladen, um einen gemeinsamen „Kooperations-Kodex für Neue Bildungs-konzeptionen“ zu erarbeiten und diesen dann gemeinsam zu veröffentlichen. Dieser Test wäre wichtig: · Zu erfahren, welcher Genossenschaftsverband
sich vorbehaltlos hinter welches Bildungskonzept stellt? Kooperation ist ein „Wertgefüge“. Bildung
sollte das auch sein. Eine wirklich spannende Frage, die sich da andeutet: ·
Wer beflügelt wen? Entwickelt sich in den neuen (kooperativ,
freien) Bildungseinrichtungen das neue „kooperative“
Menschen-Bild, das den Kooperativen Wandel beflügelt und sich – rückblickend – als: ·
Der Beginn der „Kooperativen Zeitenwende“ einordnen lässt?! Wir appellieren
an die Genossenschaftsverbände, diese Chance zu erkennen und vorbehaltlos neue
(kooperative) Bildungs-Projekte innovativ zu unterstützen! |
Frage |
Wir sind eine Initiative von Eltern, Lehrern und Wissenschaftlern, die
von der derzeitigen „Schule“ nicht mehr überzeugt sind. Wir wollen für unsere
Kinder Schulen entwickeln, die zur „Potenzialentfaltung“ dienen und nicht nur
Wissen vermitteln, das bereits jetzt überholt und künftig nur noch als
Ballast dient. Wir haben uns bereits einige Modelle angesehen und sind
begeistert von der Idee, der Kooperation. Nun stehen wir vor der Umsetzung.
Wir haben gehört, dass bereits an zahlreichen Standorten Schulen – meist in
der Form von Genossenschaften – entstehen werden oder bereits entstanden
sind. Gleichzeitig wissen wir auch, dass man dafür Mitglied in einem
„Prüfverband“ sein muss. Kennt ihr Initiativen, die mit solchen (Über-)
Prüfverbänden auch bereits schon mal gute Erfahrungen gesammelt haben? Wir
haben es mal „angetestet“. Außer dem üblichen „Bla-Bla“ haben wir bisher wenig
Nützliches erfahren. Was wäre sinnvoll jetzt zu tun? |
Antwort |
Vorweg ein
Hinweis: Es macht aus
unserer Sicht keinen Sinn, andere zu kritisieren. Ihr verändert damit nicht,
ihr verfestigt nur das, was ihr eigentlich ändern möchtet. …. Wir haben dazu
bereits mehrfach bei anderen Fragen Ausführungen gemacht. … Eure Absicht –
sieht aus unserer Perspektive – etwa so aus: ·
Ihr vermutet,
dass Genossenschafts- oder/und Prüfungsverbände für eure Initiative keinen „Mehrwert“ haben. Dazu würden wir
anregen, dass ihr zunächst für euch und dann zwischen den verschiedenen
Initiativen Konsens erzielt, was genauer für euch „Mehrwert“ sein
sollte? Wünscht ihr –
ganz allgemein - ·
Kompetenz „Rund um das Thema Genossenschaft“? oder ·
Sucht ihr
zusätzlich - an der Schnittstelle von Genossenschaft (als kooperative
Unternehmensform) und privater Bildungsinitativen
– auch Kompetenz für weitergehende Themen, wie Finanzierung, Rechnungswesen, Recht,
Steuern, Unternehmensführung, etc. in Kooperationen?, oder ·
Sollte neben den
vorstehenden Themen/Bereichen euer Partner auch „Profi“ in Sachen
„Kooperation“ sein? … Wir wollen uns
zunächst auf einen Bereich konzentrieren, der oft übersehen wird: ·
Genossenschaften
müssen (potentiell) förderwirtschaftlich Nutzen für die Mitglieder
gewährleisten können. Bei
selbstorganisierten Bildungsinitiativen könnte diesbezüglich folgende
Sichtweise hilfreich sein: ·
Die Eltern
(Mitglieder) werden nicht direkt an der Förderung (Bildung) partizipieren.
„Gefördert“ werden deren Kinder. Da Eltern jedoch den Auftrag „Erziehungsberechtigte“
haben, kann es eigentlich keine Zweifel daran geben, dass sie dennoch die „förderwirtschaftlichen
Nutznießer“ sind. Wir wollen dies – rein vorsorglich –
thematisieren, weil an dieser „Schnittstelle“ Skeptiker „intervenieren“
könnten, ob Genossenschaften überhaupt für Schulen infrage kämen. Wir haben
keinerlei Zweifel daran, dass Genossenschaften für Schulen und
Bildungsinitiativen nicht nur als „Rechtsform“ stimmig sind, sondern auch am
besten die Sicht „Kooperation statt Konkurrenz“ zum Ausdruck bringen.
… Kooperation ist
ein „Wert“, eine Haltung, eine Überzeugung, wie Menschen – wozu natürlich
auch die Kinder zählen - zu leben wünschen. Ohne das zu
vertiefen: ·
Die Grundhaltung
unserer Gesellschaft ist (noch) recht weit von diesem „Wert“ (Kooperation)
entfernt. So gesehen,
könnten Eltern (und deren Kinder) durchaus auch mit solchen Bildungskonzepten
ein Stück „Leben in Kooperation“ realisieren wollen, das (noch) abseits
vom „Mainstream“ steht. … Von dieser (konsequenten)
Idee scheinen „Genossenschaftsverbände“ eher (noch) entfernt zu sein. … Hier konnten nur
einige Hinweise gegeben werden. Entscheidend ist jetzt, dass die zahlreichen
bildungs- und schulpolitischen Konzepte – aus ihrer Sicht – beginnen deutlich
Forderungen zu formulieren, um zu vermeiden, dass aus „Unkenntnis“ der
Strukturen, Enttäuschungen oder Missverständnisse erwachsen, die die jetzt
wichtigen neuen Bildungskonzepte zeitlich verzögern oder zu ungewollten Kompromissen
führen. Die Genossenschaftsverbände sollten „Farbe“ bekennen, wie sie
wirklich zu einem „Kooperativen Wandel“ stehen … Kooperation – Ist die
geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils! |
Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop
ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) i.V.m.
Experten aus der Kooperations-Theorie und -Praxis. Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de |
Unsere Berater für Genossenschaftsfragen: DEGP
Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband e.V. (info@degp.de) und der CoopGo Bund
Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de) |
Unsere Berater für QuantenManagement: QuantenInstitut (IWMC
Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) info@quanteninstitut.de |
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