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Hier präsentieren wir eine Auswahl von Blogs aus den Fachgruppen des MMW-Bundesverbandes. Wir möchten besonders auf die "Dialog-Form" einiger Fachgruppen hinweisen. Wichtig an dieser Form: Das Gespräch mit der "Praxis". Natürlich sind auch die "Theoretiker" herzlich zum Dialog eingeladen. ... (Koordination und Redaktion: Gerd K. Schaumann)

7.3.21

Die wichtigsten Grundlagen für Erfolg in Genossenschaft?


Essenz: 

Genossenschaften sind Gemeinschafts-Konzeptionen, die aufgrund Konsens ihrer Mitwirkenden „Förder-Vorteile“ für alle bewirken sollen. Ist dieser „Konsens“ brüchig, muss Änderung geschehen, weil sonst der „Förder-Vorteil“ schwindet oder sich gar in ins Gegenteil verkehren könnte.

Frage

Uns würde interessieren, welches die wichtigsten Punkte sind, die man berücksichtigen sollte, um Erfolg mit Genossenschaften zu haben?

Antwort

Es ist vor allem ein gutes Konzept, das auf einigen – situationsbezogenen - markanten Punkten basiert, die sich wechselseitig ergänzen bzw. verstärken sollten:

·       Zuvörderst muss allen Beteiligten klar sein, dass eine erfolgreiche Genossenschaft voraussetzt, dass alle Mitglieder durch Einsicht und engagiertes Handeln bereit sind individuell Verantwortung für den Erfolg dieses (ihren) Wirtschafts-, Sozial- oder Kulturbetrieb zu übernehmen.  

Hierin besteht oftmals ein grundlegender Irrtum, der entweder dazu führen kann, dass die Genossenschaft nicht zustande kommt, vermeidbar geschwächt oder sogar später wegen Erfolgslosigkeit aufgelöst werden muss! …

Weiterhin spielt:

·       Ein nachvollziehbarer, weitgehend identischer Fördervorteil eine Rolle, den alle Beteiligten aus diesem „Unternehmen“ erwarten.

Dabei geht es sowohl um materielle, wie auch ideelle Vorteile. Nennen wir dies einmal abstrakt:

·       Synchrone Wirtschafts-Motive.

Wir betonen ausdrücklich, dass es nicht (nur) um materielle Identität geht, sondern, dass auch mental Konsens bestehen sollte; ein oft unterschätzter Faktor, der jedoch erhebliche Auswirkungen darauf haben wird, die erwarteten Kooperations-Vorteile – auch längerfristig – zu erreichen oder eben auch nicht. …

Sofern dieser Konsens tatsächlich zwischen allen Beteiligten besteht, kommt es darauf an, dafür das entsprechende

·       Rechtliche „Korsett“ (Satzung, Geschäftsordnungen, etc.)

wirtschaftlich intelligent und rechtlich unangreifbar zu gestalten

Dieses „Korsett“ sollte hinreichend „Elastizität“ berücksichtigen, damit – nicht nur  in „Stress-Situationen“ - sondern auch aufgrund von anderen Einflüssen (z.B. Wechsel der Teilhaber) zeitnah wirksam gehandelt werden kann, d.h. Entscheidungen der Teilhaber sofort Wirkung zeigen können. Das ist z.B. weniger gegeben, wenn man mit einer Satzung arbeitet, die auch eher unwesentliche Dinge „festschreibt“, die dann erst nach einer „Registeränderung“ Wirksamkeit entfaltet. Eine intelligente „Verzahnung“ von Satzung, Geschäftsordnungen und Richtlinien könnte sinnvoller sein.

·       Ertragswirtschaftlicher Erfolg

Sie ist die Grundlage für jede Form der Mitgliederförderung. Dies ist nicht immer allen Teilhaber geläufig. Um kein Missverständnis an diesem Punkt auftreten zu lassen, sprechen wir dies gern aus und nutzen dafür den Begriff:

·       MitUnternehmer-Genossenschaft

Damit soll jedem Teilhaber – von Anfang an – deutlich sein, dass er sich so sehen und verhalten sollte, als wäre er oder sie quasi „UnternehmerIn“.

Das beinhaltet auch die Bereitschaft, sich ständig „weiter zu qualifizieren“, nicht nur fachbezogen, sondern auch „mental“.  Wir nennen damit:

·       „Self-Coaching“ bzw. „Weiter-Entwicklungs-Bereitschaft“

Die heutige Welt wird sich in den nächsten Jahren enorm verändern. Das erfordert von jedem Menschen – besonders MitUnternehmern - eine latente Bereitschaft, sich auf neue Herausforderungen einzustellen. Aber nicht jeder Mensch kann oder will das akzeptieren. Um jedoch nachhaltig die Genossenschaft auf Kurs „Kooperations-Vorteil“ zu halten bedarf es dieser latenten Einsicht aller Beteiligten.

·       Und wenn dem dann irgendwann doch nicht so wäre?

Darum ist es bedeutsam, bereits von Anfang an darüber Konsens zu erzielen und Lösungen einzubeziehen, wie z.B. eine Art

·       Selbstverpflichtung zur persönlichen und fachbezogenen Weiterentwicklung.

Ob dies sogar ein „Ausschlussgrund“ sein könnte?

Es lohnt sich, dazu entsprechende „Vorsorge“ zu treffen. …  

·       Wer „Gemeinschaft“ meint, sollte auch bereit sein, „Gemeinschaft“ leben!

Und wenn sich das ändern sollte, darf eine „Einzelfall-Situation“ – bereits jetzt gesichert:

·       Nicht zu einer „Erfolgs-Schmälerung“ zu Lasten der Gemeinschaft und deren Interesse führen.

Sicherlich gäbe es noch weitere Hinweise, wir wollen es jedoch zunächst bei diesen bewenden lassen, weil sie die Essenz für das erwünschte Gelingen einer/jeder Genossenschafts-Idee darstellen. …

Kooperation – Die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils!

Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de

Unsere Berater für Genossenschaftsfragen: DEGP Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband e.V. (info@degp.de) und der CoopGo Bund Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de)

Unsere Berater für Quantenwissenschaft: QuantenInstitut (IWMC Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) info@quanteninstitut.de

 

  

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