Unsere Blogs

Hier präsentieren wir eine Auswahl von Blogs aus den Fachgruppen des MMW-Bundesverbandes. Wir möchten besonders auf die "Dialog-Form" einiger Fachgruppen hinweisen. Wichtig an dieser Form: Das Gespräch mit der "Praxis". Natürlich sind auch die "Theoretiker" herzlich zum Dialog eingeladen. ... (Koordination und Redaktion: Gerd K. Schaumann)

15.3.21

Kooperativer Verhaltens Kodex - Selbstverantwortung gestalten

 


Essenz: 

Genossenschaften und Kooperationen verfügen über einen latenten Vorteil gegenüber Konkurrenz-Unternehmen, den WIR-KRAFT-VORTEIL. Aber meist bleibt das Theorie. Den WIR-KRAFT-VORTEIL zum WIRK-KRAFT-VORTEIL zu gestalten, dazu dient der „Kooperative-Verhaltens-Kodex“ (KVK) vor allem. So etwas muss „trainiert“ werden, sollte „messbar“ sein, zumindest deutlich zu erkennen sein. Der „Text-Rahmen“ (Satzung, AGO, etc,) bietet dafür die Grundlage. Akzeptanz und „Verinnerlichung“ bei jedem „MitUnternehmer“ ist aber erst (wahrer)  „Kooperativer Vorteil in Aktion“

Frage

In unserer Genossenschaft gibt es eine Menge „Spielregeln“. Satzung, Geschäftsordnungen, usw. Die hören sich gut an, sind wohl auch so gemeint. Aber im genossenschaftlichen Alltag spielen sie kaum eine Rolle. Wir diskutieren seit einiger Zeit, wie wir uns nach innen so gemeinsam optimal verhalten können, dass das nach außen Erfolge zeigt. …

Bisher konnten wir noch nicht erkennen, dass unsere Mitglieder wirklich begriffen haben, dass es in im Inneren einer Genossenschaft anders zugehen sollte, wie in einem Konkurrenzunternehmen. Schließlich wollen wir erfahren und spüren, dass Kooperation anders ist als Konkurrenz. Wie könnte man das unseren Mitgliedern näher bringen? Oder sollte man das vorher klären und vom Ergebnis den Gründungszeitpunkt abhängig machen?  

Antwort

Wir beginnen eure Fragen quasi von „hinten her“ zu beantworten. Wann wäre vermutlich der geeignetste Gründungszeitpunkt? Aus unserer Sicht wäre mit der Gründung erst zu beginnen, wenn sich alle Beteiligten über ihr erforderliches Verhalten, ihre Bereitschaft, ihre Motivation, ihre Ziele, usw.

·       wirklich im Klaren sind.  

Das ist längst nicht der Fall, wenn man z.B. gemeinsam ein Seminar oder Coaching für Kooperations-Unternehmen besucht hat. Aber eine solche (gemeinsame) „Vorbereitung“ wäre dennoch ein guter „Einstieg“:

·       in das „ungewohnte Milieu“ genannt  „Gemeinschafts-Handeln“.

Wir schlagen vor, dass ihr so etwas wie einen „Kooperativen-Verhaltens-Kodex“ (kurz: KVK) entwickelt. Darin sollten z.B. folgende Themen-Bereiche geregelt werden:

·       Das Prinzip Selbstverantwortung

·       Das Prinzip Kooperation (horizontal und vertikal – nach innen und außen)

·       Das Selbstverständnis „MitUnternehmer“ (in Abgrenzung zum „Arbeit-nehmer“)

·       Qualifikations-Initiativen

·       Grundlagen der Leistungsbemessung

Diese KVK sollte regelmäßig weiterentwickelt werden und sich in die Struktur-Gestaltung (Satzung, Ordnungen, Richtlinien, usw.) einfügen.

Damit wird auch ein weiterer „Baustein“ deutlich:

·       Satzungen haben eine relativ geringe „Aktualisierungs-Elastizität“, denn sie bedürfen stets aufwändiger „Bürokratie“, bis zur Wirkung (Registereintrag)

·       Das geschickte Zusammenwirken von Satzung und AGO ist ein wichtiges Gestaltungsmerkmal.

·       Noch elastischer ist der Weg von AGO über Richtlinien zu Vereinbarungen, usw.

Eine Schlichtungs- oder Schiedseinrichtung dient dazu, strikt dafür zu sorgen, dass

·       „Innenfragen“ auch „innen“ geklärt werden. Ein Verstoß gegen dieses Prinzip sollte eindeutige Konsequenzen auslösen.

Aber Achtung!

·       Jedes Form von „Festlegung“ ist nur eine Art „Auffanglösung“, solange sozusagen der „gesunde Team-Geist“ (noch) nicht funktioniert.

Wer sich als „MitUnternehmer“ versteht, wird erfahrungsgemäß ein anderes Selbstverständnis einbringen, wie jemand, der sich „arbeitnehmer-bezogen“ definiert.

Wir bitten zu berücksichtigen:

·       Qualifikation sollte über die Sichtweise der „Fachspezifik“ hinausgehen!

Regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen Genossenschaften, Coachings und entsprechende Seminare, also ein Austausch zwischen den Menschen, sollte Standard bei jeder Genossenschaft sein, die daran interessiert ist, die sog. „WIR-Kraft-Vorteile“ – also den Grund-Vorteil (oder besser:

·       Die faktische Überlegenheit jeder Kooperation - in Bezug auf entsprechende Konkurrenz-Unternehmen – zur Wirkung zu bringen.

Und „JA“:

·       Der formale „Gründungs-Akt“ einer Genossenschaft sollte möglichst (erst) dann vollzogen werden, wenn so etwas wie „Synchronisation im Selbstverständnis aller Teilhaber“ besteht. …

 

Kooperation – Ist die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils!

Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de

Unsere Berater für Genossenschaftsfragen: DEGP Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband e.V. (info@degp.de) und der CoopGo Bund Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de)

Unsere Berater für Quantenwissenschaft: QuantenInstitut (IWMC Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) info@quanteninstitut.de

 

  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Benötigen Genossenschaften jetzt eine wirksame Interessenvertretung?!

*Wer vertritt wirklich die Genossenschafts-Interesssen?*   GenoGo-Dialoge     * Kooperativer Wan...