Essenz: Genossenschaften und Kooperationen verfügen
über einen latenten Vorteil gegenüber Konkurrenz-Unternehmen, den WIR-KRAFT-VORTEIL. Aber meist bleibt das Theorie. Den WIR-KRAFT-VORTEIL zum WIRK-KRAFT-VORTEIL zu gestalten, dazu dient der „Kooperative-Verhaltens-Kodex“
(KVK) vor allem. So etwas muss „trainiert“ werden, sollte „messbar“ sein, zumindest
deutlich zu erkennen sein. Der „Text-Rahmen“ (Satzung, AGO, etc,) bietet
dafür die Grundlage. Akzeptanz und „Verinnerlichung“ bei
jedem „MitUnternehmer“ ist aber erst (wahrer) „Kooperativer Vorteil in Aktion“ |
Frage |
In unserer Genossenschaft gibt es eine Menge „Spielregeln“. Satzung,
Geschäftsordnungen, usw. Die hören sich gut an, sind wohl auch so gemeint. Aber
im genossenschaftlichen Alltag spielen sie kaum eine Rolle. Wir diskutieren
seit einiger Zeit, wie wir uns nach innen so gemeinsam optimal verhalten
können, dass das nach außen Erfolge zeigt. … Bisher konnten wir noch nicht erkennen, dass unsere Mitglieder wirklich
begriffen haben, dass es in im Inneren einer Genossenschaft anders zugehen
sollte, wie in einem Konkurrenzunternehmen. Schließlich wollen wir erfahren
und spüren, dass Kooperation anders ist als Konkurrenz. Wie könnte man das
unseren Mitgliedern näher bringen? Oder sollte man das vorher klären und vom
Ergebnis den Gründungszeitpunkt abhängig machen? |
Antwort |
Wir beginnen
eure Fragen quasi von „hinten her“ zu beantworten. Wann wäre vermutlich der geeignetste
Gründungszeitpunkt? Aus unserer Sicht wäre mit der Gründung erst zu beginnen,
wenn sich alle Beteiligten über ihr erforderliches Verhalten, ihre
Bereitschaft, ihre Motivation, ihre Ziele, usw. ·
wirklich im
Klaren sind. Das ist längst
nicht der Fall, wenn man z.B. gemeinsam ein Seminar oder Coaching für
Kooperations-Unternehmen besucht hat. Aber eine solche (gemeinsame) „Vorbereitung“
wäre dennoch ein guter „Einstieg“: ·
in das „ungewohnte
Milieu“ genannt „Gemeinschafts-Handeln“. … Wir schlagen
vor, dass ihr so etwas wie einen „Kooperativen-Verhaltens-Kodex“ (kurz:
KVK) entwickelt. Darin sollten z.B. folgende Themen-Bereiche geregelt
werden: ·
Das Prinzip
Selbstverantwortung ·
Das Prinzip
Kooperation (horizontal und vertikal – nach innen und außen) ·
Das
Selbstverständnis „MitUnternehmer“ (in Abgrenzung zum „Arbeit-nehmer“) · Qualifikations-Initiativen ·
Grundlagen der Leistungsbemessung Diese KVK sollte
regelmäßig weiterentwickelt werden und sich in die Struktur-Gestaltung
(Satzung, Ordnungen, Richtlinien, usw.) einfügen. Damit wird auch
ein weiterer „Baustein“ deutlich: ·
Satzungen haben eine relativ
geringe „Aktualisierungs-Elastizität“, denn sie bedürfen stets aufwändiger „Bürokratie“,
bis zur Wirkung (Registereintrag) ·
Das geschickte
Zusammenwirken von Satzung und AGO ist ein wichtiges
Gestaltungsmerkmal. ·
Noch elastischer
ist der Weg von AGO über Richtlinien zu Vereinbarungen, usw. Eine
Schlichtungs- oder Schiedseinrichtung dient dazu, strikt dafür zu sorgen,
dass ·
„Innenfragen“
auch „innen“ geklärt werden. Ein Verstoß gegen dieses Prinzip sollte eindeutige
Konsequenzen auslösen. Aber Achtung! ·
Jedes Form von „Festlegung“
ist nur eine Art „Auffanglösung“, solange sozusagen der „gesunde
Team-Geist“ (noch) nicht funktioniert. Wer sich als „MitUnternehmer“
versteht, wird erfahrungsgemäß ein anderes Selbstverständnis einbringen, wie
jemand, der sich „arbeitnehmer-bezogen“ definiert. Wir bitten zu
berücksichtigen: · Qualifikation sollte über die Sichtweise der „Fachspezifik“ hinausgehen! Regelmäßiger
Erfahrungsaustausch zwischen Genossenschaften, Coachings und entsprechende
Seminare, also ein Austausch zwischen den Menschen, sollte Standard
bei jeder Genossenschaft sein, die daran interessiert ist, die sog. „WIR-Kraft-Vorteile“
– also den Grund-Vorteil (oder besser: ·
Die faktische Überlegenheit
jeder Kooperation - in Bezug auf entsprechende Konkurrenz-Unternehmen –
zur Wirkung zu bringen. Und „JA“: ·
Der formale „Gründungs-Akt“
einer Genossenschaft sollte möglichst (erst) dann vollzogen werden, wenn so
etwas wie „Synchronisation im Selbstverständnis aller Teilhaber“ besteht. … Kooperation – Ist die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils! |
Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop
ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de |
Unsere Berater für Genossenschaftsfragen: DEGP
Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband e.V. (info@degp.de) und der CoopGo Bund
Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de) |
Unsere Berater für Quantenwissenschaft: QuantenInstitut (IWMC
Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) info@quanteninstitut.de |
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